Siemens Ansible

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Mit Project Ansible will Siemens Enterprise Communications (SEN) eine Plattform bauen, die alle Aspekte der Business-Kommunikation vereint – also UC, social media, Business-Applikationen wie BI, ERP oder CRM sowie Cloud-basierte Informationsdienste unter einen Hut bringt.

In der Vergangenheit war SEN nicht unbedingt als Visionär bekannt, sondern stand eher für deutsche Ingenieurstugenden, die Produkte erst dann auf den Markt brachten, wenn sie 120prozentig ausgereift waren. Oder wie es Kritiker weniger galant ausdrückten, die Company verschlief den einen oder anderen Trend. Dies hat sich nun komplett geändert: Vor dem anstehenden Rebranding (Siemens wird aus dem Firmennamen gestrichen) in der zweiten Jahreshälfte preschte SEN jetzt vor und präsentierte seine Vision der Buisness-Kommunikation von morgen. Vision deshalb, weil es sich bei Project Ansible nicht um ein fertiges Produkt handelt, sondern um eine Plattformstrategie, die Mitte 2014 kommen soll. Betatests mit Großkunden sollen noch Ende 2013 starten.

Mit dem Arbeitstitel Ansible bezieht sich SEN nicht auf die Opensource-Plattform Ansible zur Orchestrierung von Computern und die dahinter stehende Firma Ansible Works, sondern auf ein Science-fiction-Kommunikations-Device. Ursula K. Le Guin nutzte das Wort ansible 1966 in ihrem Sciene-fiction-Roman Rocannons World, um ein fiktives Kommunikationsgerät in der Größe einer Brotdose zu beschreiben, mit dem sich über Display, Lautsprecher, Mikrofon und Keyboard verzögerungsfrei über weite Distanzen kommunizieren lässt.

Genau dies will SEN nun mit Project Ansible realisieren, wobei die Company über den ursprünglichen Ansible-Ansatz weit hinausgeht und eine Art eierlegende Wollmilchsau der Business-Kommunikation liefern will. Ansible soll nämlich klassische Unified-Communications-Komponenten wie Video, Mail oder Voice und social media, Business-Process-Applikationen, Content Management, unternehmensweite Suchfunktionen sowie Analyse-Tools auf einer Plattform für den Anwender vereinen. Ebenso ist die Integration von Web-Diensten wie Google oder salesforce.com möglich.

Auf dem Desktop soll Ansible ohne Software-Installation mit einer reinen Browser-Lösung funktionieren, während für Smartphones und Tablets Apps entwickelt werden. Stand heute plant SEN entsprechende Apps für iOS, Android, Windows Phone sowie Blackberry, da sich die Entwíckler auf kleinen Endgeräten so eine höhere Benutzerfreundlichkeit versprechen als von einer reinen Browser-Lösung. Apropos Benutzerfreundlichkeit: Bei einer ersten Demovorführung konnte Ansible in Sachen Bedienung durchaus überzeugen, da es schlicht faszinierend war, alle Kommunikationskanäle und Enterprise-Informationen unter einer Oberfläche im Griff zu haben. Damit scheinen die Zeiten vorbei zu sein, als auf dem PC Dutzende von unterschiedlichen Clients geöffnet sein mussten, um mit social media, Video etc. zu arbeiten. Alle die Informationen kommen in der Ansible-Welt per WebRTC auf den Rechner.

Das Backend selbst kann entweder aus dedizierten eigenen Servern bestehen oder als Hosting-Angebot aus der Cloud (SEN-Rechenzentrum oder Service Provider beziehungsweise Telco) sowie aus der Private Cloud bezogen werden. Die Verbindung zu anderen Systemen etwa ERP erfolgt dabei über Konnektoren. Hierzu will SEN einen Standardsatz sowie ein Template mitliefern, mit dem sich dann mit Hilfe eines SDK eigene Konnektoren entwickeln lassen. Gleichzeitig kann über die Konnektoren definiert werden auf welche Informationen in den Zielsystemen Ansible Zugriff hat. Auf diese Weise kann bestimmt werden, welche Informationen das Unternehmen verlassen und auf mobilen Endgeräten verfügbar sind.

Ansible mobileZum Start Mitte 2014 will SEN alle wichtigen Mobile-Plattformen wie iOS, Android, Blackberry und Windows Phone unterstützen.

Zu einer Tarifierung der Plattform äußert sich SEN noch nicht. Denkbar wäre eine mehrstufiges Baukastensystem, das etwa eine Volumenkomponente (Video-Minuten, Speicherplatz) beinhaltet sowie zu buchbare Features. Ferner ist eine Preisstaffel je nach Anzahl der Mitarbeiter vorstellbar, da das System bis zu 500.000 Mitarbeiter skalieren soll. Wie andere Wettbewerber wird wohl auch SEN eine kostenlose Einstiegsversion präsentieren, bei der dann womöglich die Zahl der Konferenzteilnehmer, die Konferenzdauer oder etwa der Speicherplatz begrenzt ist.

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