WLAN Standard 802.11ac

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Der neue WLAN Standard 802.11ac ist in aller Munde und mancher Hersteller rührt schon kräftig die Werbetrommel. In der Tat, die Umstellung auf 802.11ac stellt ein erhebliches Umsatzpotential dar. Bringt 802.11ac aber wirklich das, was versprochen wird, und lohnt sich der Umstieg für Unternehmen schon jetzt?
802.11ac arbeitet ausschließlich im 5GHz Netz, ist aber zu bereits vorhandenen Netzen kompatibel. Derzeitige Chipsätze versprechen Datenraten von bis zu 1,3 Gbit/s – wobei dies die physikalische Rate darstellt, die Nettorate liegt ca. 50% niedriger. Der Performance-Gewinn wird im Wesentlichen durch zwei Verbesserungen erreicht. Anstatt 20 MHz Kanalbandbreite benötigt 802.11ac mindestens 80 MHz, zudem gibt es noch eine Variante, die sogar 160 MHz Bandbreite belegt. Gerade dieser hohe Bandbreitenbedarf erschwert jedoch eine überlappungs- und damit störungsfreie Kanalplanung in Unternehmen. Je nach verwendeter Kanalbandbreite stehen so nur ein oder zwei Kanäle in den Indoor-Frequenzbändern zur Verfügung.
Gerade durch den hohen Kanalbandbreitenbedarf kann es durchaus sein, dass es in Unternehmensnetzen mit vielen Access Points und vielen Clients zu (Kanal-) Engpässen kommt und sich dadurch weniger WLAN Clients gleichzeitig verbinden können.
Die zweite Verbesserung ist, dass ergänzend zur 64-stufigen Quadraturmodulation (64-QAM) nun eine 256-stufige Quadraturmodulation (256-QAM) hinzukommt. Voraussetzung für die Nutzung von 256-QAM ist aber ein sehr gutes Signal-Rauschverhältnis, das nur bei einer sehr sauberen Funkumgebung in der Nähe des Access Points erreicht wird. Ist das Signal-Rauschverhältnis zu schlecht, schalten die Geräte auf 64-QAM zurück. Darüber hinaus gehört zu einem .11ac WLAN Netz neben einem hochperformanten Access Point auch ein entsprechender Client.
Bei Smartphones und Tablet PCs ist davon auszugehen, dass aus Platzgründen nur eine Antenne vorhanden ist, wodurch dann nur Mimo 1×1 ermöglicht wird. Unterstellt man, dass ein Client bei üblicher Entfernung nur 64-QAM nutzen kann, so kommt am Ende gerade mal eine Bruttodatenrate von 293 Mbit/s heraus. Für USB Adapter gilt übrigens das gleiche – auch diese haben meist nur Mimo 1×1 Technik verbaut.
Pro und Contra Migration
Bei einer möglichen Migration nach 802.11ac sollte man daher die Netzinfrastruktur sowie die anfallenden Kosten in die Planung mit einbeziehen. Die aktuellen 802.11ac-Access-Points sind sehr stromhungrig und benötigen eine höhere PoE Leistungsklasse (802.3at) – folglich müssen hier ggfs. sogar neue Switches angeschafft werden.

Zudem sind die ersten .11ac-Produkte erheblich teurer als die sehr guten 802.11n-Geräte.
Neu im 802.11ac-Standard ist neben einer besseren QAM-Modulation und der höheren Bandbreite auch noch das so genannte MU-Mimo (Multi-User Mimo). Ohne MU-Mimo teilen sich immer alle Clients die Streams des APs: z.B., wenn sich drei Mimo 1×1 Clients mit
einem Mimo 3×3 Access Point verbinden. Bei MU-Mimo dagegen, kann jeder Client einen eigenen Stream vom Access Point erhalten. MU-Mimo ist daher besonders interessant für Anwendungen in Unternehmen, da es hier weniger darum geht, einen einzelnen Client mit
möglichst hohem Datendurchsatz zu versorgen, sondern möglichst viele Benutzer mit bestmöglicher Performance anzubinden.
Das MU-Mimo ist derzeit jedoch noch nicht in den aktuellen Chipsätzen vorhanden – ein weiterer Grund dafür, dass 802.11ac noch nicht ganz reif für den Einsatz in Unternehmen ist.

Maßnahme

Als langjähriger Fachplaner in der Telekommunikation beraten wir Sie gerne bei der Umsetzung von Maßnahmen, und helfen wir Ihnen bestehende bzw. neue WLAN Netze zu gestalten bzw. zu optimieren!

Sie fühlen sich angesprochen?

Für eine unverbindliche Beratung wenden Sie sich bitte an Engels Consult & Partner unter
Tel. 0221 168816-11 oder info@ecp.boc-cologne6.de.

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